Ist Intervallfasten ein Trend oder einfach nur die Erinnerung an unsere Instinkte und unsere Vorfahren?
Fasten war schon immer ein Teil des menschlichen Lebens und zwar die meisten Zeit in der menschlichen Evolution. Der Mensch war durch natürliche Umstände schon immer dazu gezwungen Fastenperioden einzuhalten. Jedes Lebewesen in der Natur muss immer wieder in seinem Leben fasten und das ist ganz natürlich. Gefastet wurde bei Krankheit, um genügend Energie für die Selbstheilungskräfte zur Verfügung stellen zu können. Dann gab es jahreszeitlich bedingt, nicht immer Nahrung und so blieb dem Mensch nichts anderes übrig als zu fasten. Der menschliche Körper ist seit Urzeiten an das Fasten gewöhnt und der Körper erwartet auch Fastenperioden.
Seit es die Möglichkeit gibt, Nahrung industriell herzustellen, wurde nicht mehr oder nur selten gefastet. Besonders nach den beiden Weltkriegen, in denen man ja oft gezwungen war zu fasten, war der Hunger nach stets verfügbarer Nahrung immens groß. Die industrielle Nahrung war dehalb nach dem Krieg sehr willkommen und man fragte nicht, welche Nebenwirkungen diese Nahrung haben könnte, geschweige denn fastete man dann noch freiwillig. So ernährte sich der Mensch überwiegend industriell und man warb für die „gesunde“ Nahrung aus dem Supermarkt. Essgewohnheiten fanden ihren Einzug, indem man riet der Mensch müsse mindestens drei mal am Tag essen. Hieraus entstammte das Sprichwort “ Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann.“ Je fetter die Nahrung war, desto besser. Geworben wurde für Milch, Butter, Brot und für das „gute Fleisch“. Man suggerierte der Bevölkerung, dass viel Milch und deren Produkte besonders gut für Kinder wären, da das Kalzium für das Wachstum unbedingt nötig sei. Die meisten Kinder wehrten sich gegen den Milchkonsum, da ihr natürlicher Instikt ihnen sagte, Milch sei nicht gut. Also erfand man den süßen Kaba, damit Kinder unbedingt an ihre Milchration kämen. Auch Käse, war bei den meisten Kindern überhaupt nicht gefragt, ebenso wie Fleisch und Wurst. Jedes „normale“ Kind lehnt natürlicherweise zuerst den Konsum von tierischen Produkten ab, da es spürt, dass diese für seinen Körper nicht gesund sind. So war das eben auch damals und sehr viele Kinder wurden oft mit Gewalt dazu gezwungen das zu essen „was auf den Tisch“ kam.
Ebenso mussten die Essenszeiten eingehalten werden. Ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen, war in einem deutschen Haushalt kaum möglich. Kinder essen morgens meist nichts, einfach weil sie keinen Hunger verspüren, aber auch hier wurden sie regelrecht gezwungen unbedingt zu frühstücken. Man sagte: „Ohne Frühstück, könne man nicht lernen“ obwohl ein anderes Sprichwort meint: „Ein voller Bauch studiert nicht gern“. Aber die Menschen glaubten, was ihnen die Medien einimpften und kamen niemals auf die Idee, dass es hier nur um den Wirtschaftswachstum ging und nicht um die Gesundheit des Menschen. Sogar wenn das Kind krank war, wurde es genötigt etwas zu esse, dabei hat der Körper des Kindes völlig natürlich gehandelt die Nahrungsaufnahme zu vermeiden, um so die Selbstheilungskräfte mobilisieren zu können. Das Fsten, das die meiste Zeit in der Menschheitsgeschichte völlig natürlich war (wenn nicht durch Kriege verursacht) geriet in Vergessenheit bzw. es wurde verdrängt, weil man auf keinen Fall mehr hungern wollte und das war das Schlechteste was der Mensch für seine Gesundheit tun konnte. Dazu muss man noch sagen, dass ein natürliches Fasten, also wenn es natürlicherweise eine zeitlang durch die Jahreszeiten bedingt war, völlig normal und sogar vom Körper erwartet wurde, war das bei Krieg etwas anderes. Krieg verursacht Stress und einen sehr hohen Energieverbrauch, aber durch die Umstände gibt es keine Nahrung und das meist länger als die natürlichen Fastenzeiten andauern. So war der Hunger im Krieg so stark, dass man verständlicherweise nach dem Krieg, auf keinen Fall mehr hungern wollte, ob freiwillig oder gezwungen. In Kriegszeiten waren die Menschen gesünder als heute und das ganz einfach deshalb, weil man eben hungern musste. Natürlich sind auch viele verhungert, aber die Mehrheit der Menschen die nicht verhungerten und durch Bomben zu Tode kamen, waren selten krank.
Heute sieht das wahrlich anders aus. Durch die Angst hungern zu müssen, war die industriell hergestellte Nahrung sehr willkommen und alles was man in den Jahren nach dem Krieg den Menschen bezüglich Nahrung erzählte, wurde regelrecht aufgesogen und umgesetzt. Dass die Industrie den Menschen einen Bären aufband, hätte keiner geglaubt, was ja größtenteils auch heute noch der Fall ist. Es gab plötzlich Konserven, wo man sich auch noch die Arbeit der Nahrungszubereitung sparen konnte, es gab immer neue Erfindungen, um auch Kindern den Konsum tierischer Produkte schmackhaft zu machen usw.. Man konnte jetzt alles haben und keiner brachte die neu entstanden Krankheiten mit der Ernährung zusammen. Bis heute ist das bei dem größten Teil der Gesellschaft noch so.
Irgendwann wurden einige stutzig und bemerkten, dass es immer mehr Krankheiten gab, die früher nur sehr selten bis gar nicht existierten. Auch wurden mittlerweile Wohlstandserkrankungen vererbt, wie zum Beispiel die Gicht, die erst mit dem immensen Konsum tierischer Produkte entstand. Manche kamen von Reisen aus Indien zurück und erzählten, dass man durch regelmäßiges Fasten zur Erleuchtung gelangen könnte und so wurde das Fasten, wieder entdeckt und zu einem esoterisch/spirituellen Programm verarbeitet, bei dem nun Leute damit Geld verdienten, den Menschen ihre natürlichen Instikte unter dem Vorwand der Erleuchtung wieder nahe zu bringen. Das Intervallfasten ist neben dem Jahreszeitlich bedingtem natürlichen Fasten eine Alternative, obwohl auch das völlig natürlich ist und der Körper das ebenso erwartet, wie das Fasten an sich. Denn wenn der Mensch Nahrung hatte, wenn also die Früchte reif waren und alles grünte, man also nur die Hand austrecken musste, um sich satt essen zu können, aßen die Menschen nur zu bestimmten Zeiten und fasteten ganz automatisch den Rest des Tages und in der Nacht so und so. Meist wurde erst Mittags die erste Mahlzeit gegessen. In Afrika ist das weit verbreitet. Dort gibt es auch kein Frühstück wie wir das kennen, mit Brötchen, Brot, Marmelade, Wurst und Käse, sondern hier gibt es meist Reis mit Gemüse, oder Hülsenfrüchte zum „Frühstück“ das meist erst am Nachmittag stattfindet. Leider hat die europäische Angewohnheit auch hier schon Einzug gehalten und nun werden auch dort Kinder gezwungen zu frühstücken usw.
Wer nichts mit dem Begriff „Intervallfasten“ anfangen kann, dem sei kurz erklärt, dass es hier darum geht, den Körper so lange wie möglich ohne Nahrung zu lassen, damit er seinem natürlichen Entgiftungsmechanismus nachkommen kann. Manche Leute, die das Intervallfasten plötzlich entdeckten, stellen nun irgendwelche Regeln auf, z.B.wie lange man ohne Nahrung auskommen sollte, aber diese Regeln passen nicht auf jeden Menschen. Der Mensch ist unterschiedlich und jeder fastet auch unterschiedlich. Natürlich ist es eine Richtschnur für die Menschen, die sich nicht mehr ihrer Instinkte bedienen können, aber ich würde jedem raten sich zuerst wieder an seine Instikte zu erinnern, denn auch dieser Prozess ist wichtig für den gesamten Körper! Deshalb mein Tipp: lerne wieder auf die Signale deines Körpers zu hören, fühle was ihm gut tut und wie lange du fasten möchtest, das gilt für das allgemeine Fasten wie auch für das Intervallfasten. Manchen fasten 16 Stunden, manche 20 Stunden und mehr. Bei mir ist das unterschiedlich, Meist faste ich über 20 Stunden, aber es gibt auch Tage, da habe ich nach 16 Stunden schon Hunger. Das hängt meist auch davon ab wie der hormonelle Cocktail gerade bei dir zusammengesetzt ist. Frauen z.B. haben in der Zeit ihrer Menstruation früher Appetit und außerhalb des Zyklus nicht. Auch bei Frauen in der Menopause, die keine Hormone nehmen und auch noch ihre weiblichen Organe besitzen folgen bis zum Lebensende einem Zyklus und haben so auch hormonell bedingte Tage, an denen sie nach 16 Stunden schon essen müssen. Da das Hormon Insulin mit den anderen weiblichen Hormonen kommuniziert, kommt man an manchen Tagen schneller in einen Unterzucker wie an anderen. Das hat die Natur sehr schlau festgelegt, denn gerade in der Zeit der Menstruation, wie auch in der Schwangerschaft, ist der Energieverbrauch der Frau sehr hoch und sie muss dann Nahrung zuführen um nicht aus den Latschen zu kippen. Daran denken die Ärtzte und sogenannten Ernährungsexperten nicht. Außerdem sollte man nie zum Abnehmen fasten! Bei den meisten hat Fasten und auch Intervallfasten den Nebeneffekt, dass man Kilos verliert, der Insulinspiegel, die Leberwerte, Cholsterinwerte und der Blutdruck werden wieder in den Normbereich gerückt, aber wenn man sich nach dem Fasten wieder industriell ernährt und seine Ernährung nicht komplett umstellt, nützt das ganze Fasten nichts. Viele glauben nach dem 16 Stündigen fasten könnten sie sich wie vorher ernähren, also Fertigprodukte, tierische Produkte, Zucker usw. Auch sie werden nicht gesund werden.
Übrigens wie oben schon erwähnt, sollte man aber auch die Fastenzeiten einhalten, die der Körper natürlicherweise erwartet. Bei uns wäre das jetzt im Frühjahr zum Beispiel der Fall. Aber wer es nicht kann und täglich das Intervallfasten praktiziert, sich zu den Essenszeiten frisch und gesund ernährt, der hat auch schon viel getan. Was wir natürlich dabei ebenso nicht vergessen dürfen, ist die Bewegung, denn auch das erwartet der Körper. Wir bewegen uns viel zu wenig und deshalb sollten wir auch diesbezüglich unser Leben ändern. Ich bewege mich zum Beispiel auch viel zu wenig, da ich viel am Schreibtisch sitze. Das werde ich ab März ändern, denn ich spüre ganz deutlich, dass mein Körper regelrecht danach verlangt. Mein Morgenprogramm sieht bis jetzt so aus: Wenn ich aufstehe trinke ich erst ein warmes Wasser mit einer frisch gepressten Zitrone. Danach trinke ich noch vier Gläser reines, gefiltertes Wasser ohne Kohlensäure. Dann praktiziere ich die fünf Tibeter und Yoga. An Tagen wo ich nach 16 Stunden schon hungrig bin, esse ich zuerst einen Apfel oder eine Banane. Dann warte ich eine Stunde und mahle dann Haferflocken in der Kaffeemühle zu Hafermehl, das vermische ich mit etwas Himalajasalz, Flohsamenschalen und Wasser und forme handtellergroße Bälle, die ich dann ausrolle und auf dem „Crepes-Maker“ beidseitig backe. Die Füllung für diese Haferrotis wechselt und der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass es genügend Rohkost dazu gibt. Frisches selbstgemachtes Sauerkraut oder veganes Kimchi dazu sind gute Vitamin B12, Vitamin C und Probiotik Quellen.
Das Intervallfasten ist kein Trend und auch keine Diät, sondern eine Lebensumstellung!
©Jutta Velten

