„Auge um Auge und die ganze Welt, wird blind sein.“ *Mahatma Gandhi
Wie nennt man es, wenn friedliche Menschen ihr Grundrecht wahrnehmen und für ihre Kinder auf die Straße gehen, die Verantwortung übernehmen, weil sie mit den Maßnahmen einer Regierung nicht einverstanden sind und diese dann bedroht werden? Terror! Terror kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Schrecken“. Zur Zeit wird gerade Schrecken von Mitbürgern verbreitet, die nicht damit einverstanden sind, dass manche ihrer Mitmenschen Fragen stellen, dass sie ihre Freizeit dafür opfern, um ihr Recht wahrzunehmen diese Fragen in die Öffentlichkeit zu tragen.
So hat man nun jungst, der Schwester der Initiatorin der „Demos für die Würde der Menschen“ in Oldenburg, Gewalt angedroht. Man schickte ihr einen Backstein mit einem Schreiben mit folgenden Worten:“ Der nächste fliegt.“ Mich erinnerte das sofort an die SS im dritten Reich. Hatten die nicht damals auch Steine in die Fenster von Juden und anders denkenden Menschen geworfen? Diese junge Frau ist Mutter von zwei kleinen Kindern und man hat nichts besseres zu tun, als sie und ihre Familie zu bedrohen? Wie weit es unsere Gesellschaft gebracht hat, sehen wir nun. Die Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder, nur die Namen der Akteure und ihrer Organisationen ändern sich. Außerdem wird heute alles verdreht dargestellt, so nennen jene die Gewalt androhen ihre Mitmenschen, die öffentlich Fragen stellen und friedlich für ihr Recht demonstrieren Faschisten. Ist es nicht gerade umgekehrt der Fall? Kann man friedliche Bürger, die nichts anderes tun, als zu demonstrieren als Faschisten bezeichnen ? Es scheint, dass diese Leute mit Begriffen um sich werfen, von denen sie die Bedeutung nicht kennen.
Wo wollen wir denn gesellschaftlich hin? Wollen wir uns weiter auf diesem Niveau begegnen oder können wir es schaffen, dass Menschen mit verschiedenen Ansichten diskutieren? Gewalt, war noch nie die Lösung und auch nicht das Drohen von Gewalt. Es muss doch möglich sein, dass wir uns friedlich begegnen und austauschen. Die junge Frau die man bedroht hat, hat bekannt gegeben, dass sie bereit ist, von einer Strafanzeige abzusehen, wenn der/die Täter sich zu einem Gespräch mit ihr bereit erklären und sich entschuldigen würde. Ich denke, wir wünschen uns alle eine Gesellschaft, in der wir nicht mit Fäusten und Drohgebärden kommunizieren, sondern unserem Gegenüber in die Augen schauen und unsere Ansichten und Meinungen offen aussprechen können.
©Jutta Velten