Hormonschwankungen in der Prämenopause und Menopause bitte nicht unterdrücken. Keiner (oder doch? Ich hoffe es nicht!) würde die Pubertät unterdrücken. Die Pubertät ist wichtig für den Eintritt in ein sexuelles Leben, denn ab jetzt geht es darum sich fortzupflanzen (ok, heute kommen viele Kinder zu früh in die Pubertät, aber ich gehe jetzt mal von der Norm aus und beziehe das jetzt auch nur auf Mädchen) Die Menopause stellt die Fortpflanzung bei der Frau ein und deshalb ist es wichtig für die Frau, ihr Inneres zu entwickeln. Sie kommt in dieser Zeit bei sich selbst an, wenn sie es nicht unterdrückt. In dieser Phase ihres Lebens bekommt sie die einmalige Chance zur weisen Frau zu werden. Wer diese Chance verpasst, bekommt sie nicht mehr! In diesen ca. 10 Jahren kommen alte Dinge zum Vorschein, die bearbeitet werden wollen. Oft glaubt man, sie schon bearbeitet zu haben, aber jetzt kommen sie mit aller Macht noch oben. Deshalb kann es sein, dass man an einem Tag völlig depressiv und pessimistisch ist und am nächsten Tag wieder fröhlich und optimistisch. Das ist völlig normal und man muss sich dafür auch nicht entschuldigen und schon gar nicht zum Arzt gehen. Viele Frauen brauchen mehr Schlaf,sie brauchen mehr Ruhe, sie haben öfter Unterleibsschmerzen ähnlich als würde die Mens einsetzen, sie fühlen sich oft überfordert, vergessen schnell mal was (deshalb ist man aber noch nicht dement) usw. Meiner Erfahrung nach, hat man die gleichen Symptome in der Menopause wie in der Schwangerschaft. Hat man sich während der Schwangerschaft antriebslos und müde gefühlt, wird das auch während der Hormonumstellung in der Menopause der Fall sein. Hat man ständig Gelüste gehabt, dann hat man die auch in der Menopause usw. Die meisten Frauen unterdrücken diese Symptome, indem sie Hormone nehmen oder sich operieren lassen. Auch in meinem Job, meinen Kolleginnen, dass ich doch Hormone nehmen soll. Soweit sind wir, dass wir eine wichtige Zeit im Leben einer Frau unterdrücken. Das ist die Garantie dafür, dass Frau niemals an ihre weise innere Quelle gelangt. Deshalb gibt es bei uns auch kaum mehr weise Frauen, so wie das in jeder indigenen Kultur der Fall ist. Das ist so Schade! Denn wenn man nichts unterdrückt, sprudelt die Weisheit geradezu heraus. Bei mir geht das schon seit ca. 9 Jahren so. Klar macht mir die Menopause zu schaffen, aber das hat auch die Pubertät gemacht. In de Pubertät orientiert man sich nach außen und während der Menopause nach innen. Es gibt auch viele Frauen, die sich noch weiter nach außen orientieren, die wachsen nicht und benehmen sich mit 40 als wären sie Teenager. Die innere Entwicklung und das bewusste durchschreiten der Menopause lässt eine Frau reifen. Ohne diesen Weg reift sie nicht. Sie bleibt ein ewiger Teenager.
*Jutta Velten