Meist wenn ich unterwegs war, sei es einkaufen oder bei einem Termin und komme nach Hause fühle ich mich völlig ausgelaugt, erschöpft, wie ausgesaugt und habe das Gefühl, dass ich mich erst mal wieder zusammensetzen muss. Ich habe dann auch immer einen riesen Hunger, wo mein Körper mir signalisiert, dass er Energie braucht. Nicht alle Menschen saugen Energie, aber der größte Teil. Die meisten spüren das nicht, obwohl das „Burn out Phänomen“, wie die Esssucht und auch Depressionen damit zu tun haben. Aber das wird einfach ignoriert, von den Psychologen, Ärzten und der gesamten Gesellschaft und in die Esoterik Ecke gesteckt, obwohl irgendwann doch jeder begriffen haben sollte, dass der Mensch ein Energiekörper ist. Da meist unser eigener Energiefluss blockiert ist und der Kollektive sowieso, da wir nicht im Gleichgewicht mit unseren gegensätzlichen Energien stehen, ist es kein Wunder, wenn wir uns gegenseitig aussaugen. Ich spüre das manchmal regelrecht und es fühlt sich ziemlich bedrohlich an. Nachdem ich heute wieder mal solchen Energievampiren begegnet bin und ich völlig fertig zu Hause ankam, fiel mir der Anfang für ein Gedicht ein und hier nun das Ergebnis. Vielleicht gibt es Leser, die das nachfühlen können?! (leider bekomme ich seit einiger Zeit hier keine Absätze mehr hin und deshalb sind meine Gedichte immer so zusammengestaucht)
Energievampire
Wenn ich meine Burg verlasse
und hinaus geh‘ in die weite Flur
dann verliere ich mich in des Menschen Masse
die meine Energie rauben nur.
Wie in lang vergangenen Zeiten,
wenn die Leute gingen auf Reisen
und man den dunklen Wald nicht konnte meiden
dann kamen die Räuber, hart wie Eisen.
Sie raubten alles Stück für Stück
und ließen die Reisenden fast nackt zurück.
Heute sind es keine Räuber, hart wie Eisen-
heute rauben sie nicht Kleidung, Schmuck noch Gold,
heute saugen sie dich aus, es ist als würden sie dein Inneres verspeisen,
deine Gliedmaßen komplett zerreißen
und man fühlt sich wie von einem Laster überrollt.
Energievampire nennt man sie, sie rauben Energie.
Die Welt ist voll von ihnen, aber man spricht nicht über sie,
denn die meisten haben davon noch nie etwas gehört
und wenn sie davon erfahren sind sie meist ganz verstört.
Zuhause dann, in meiner Burg zurück
schließe ich das Tor, hole die Zugbrücke ein
und setze mich wieder zusammen Stück für Stück
nur noch alleine möcht‘ ich sein.
Meine Burg zu verlassen und zu wandeln in den Gassen,
macht mich energielos und leer, das kann kaum einer fassen.
Die meisten Menschen halten mich für verrückt und der Welt entrückt,
und haben mir einen Stempel aufgedrückt.
Wie war das damals zu Goethes Zeiten?
Wenn er seine Gedichte in Reime ausdrückte
und er entfloh in unendliche Weiten?
Da war auch er der Verrückte und Entrückte,
weil kaum einer ihn verstand
und nicht sah des Dichters unsichtbares Band.
Man wird nicht verstanden, wenn man anders ist und lebt
und nicht wie die Masse an der Trivialität klebt.
Zu Räubers Zeiten, gab es auch diese Frauen schon
und wurden von Nachbarn und anderen behandelt mit Hohn.
Sie wurden zu Hexen, die weit draußen ihre Hütte hatten,
denn sie flohen vor den menschlichen Schatten.
Leider besitze ich keine Hütte weit draußen im Wald
und meine Burg ist eine Wohnung, die ist nicht so alt.
Ich fühle mich mit den damaligen Frauen verbunden,
denn auch sie heilten abseits ihre Wunden.
Wie sie, versuche ich Energieräuber zu meiden
um nicht zu sehr zu leiden.
©JuttaVelten
